Geschichte und Geschichten
Drei Generationen
Das Projekt fördert das interkulturelle und intergenerationelle Lernen. In dessen Verlauf erforschen die Schüler/innen unterschiedlicher nationaler, kultureller und religiöser Herkunft ihre Wurzeln über die Lebensgeschichten ihrer Eltern und Großeltern. Die Jugendlichen arbeiten heraus, was Menschen verschiedener Geschlechter, Generationen und Kulturen gemeinsam haben und worin sie sich unterscheiden. Sie reisen durch die weltpolitischen und geschichtlichen Zusammenhänge des 20. Jahrhunderts, die die Lebenswege ihrer Eltern und Großeltern beeinflusst haben, um in ihrer jetzigen Lebenssituation im 21. Jahrhundert bewusst anzukommen und sich und ihre Wurzeln verstehen zu lernen.
Einstimmung auf das Projekt
Nach einem ersten Vorgespräch mit den Klassenlehrer/innen wird das Projekt etwa eine Woche vor Beginn in der jeweiligen Klasse vorgestellt. So lernen Schüler/innen und Trainer/innen sich bereits kennen, die Erwartungen können abgeklärt werden und alle Beteiligten werden eingestimmt. Die Jugendlichen sind von Beginn an an der Planung und Durchführung des Projektes beteiligt, um die Eigenverantwortlichkeit zu fördern.
Projektrahmen
Das Projekt ist angelegt auf jeweils sechs Trainingstage und i.d.R. einen Abendtermin, an dem die Jugendlichen ihre Eltern und weitere Familienmitglieder einladen, um sie zu dem Leben der Großeltern zu befragen. Die Sozialformen wechseln zwischen individueller Arbeit, Kleingruppenarbeit, Teamwork und Plenum.
Um die Schüler/innen in diesem lern- und arbeitsintensiven Training optimal zu betreuen, werden je zwei erfahrene Trainier/innen eingesetzt. Zusätzlich werden im Verlauf des Projektes zwei Referenten eingeladen:
Der Einsatz eines Geschichtsreferenten hat sich hervorragend bewährt. Seine Aufgabe, die geschichtlichen Hintergründe der Länder und Regionen zu erhellen, aus denen die Schüler/innen bzw. ihre Eltern stammen, bewirkt für die Teilnehmer/innen manchmal zum ersten mal ein Verständnis sowohl der eigenen Eltern und Großeltern, oder aber auch ein Verständnis für die Mitschüler/innen. Dies verbessert nicht nur das Klassenklima, sondern fördert auch das Interesse für andere Länder und geschichtliche und wirtschaftliche Zusammenhänge und Entwicklungen.
Ein Medienpädagoge nimmt zusammen mit den Schüler/innen in der zweiten Hälfte des Projekts die besten Szenen sowie die von den Jugendlichen entwickelten Texte auf. Die Schüler/innen werden dabei aktiv eingebunden. Dadurch erhöht sich die Identifikation mit dem Projekt und die Wertschätzung der eigenen Arbeit.
Ablauf des Projekts
Zunächst werden die Jugendlichen mit Interviewmethoden vertraut gemacht. Sie befragen sich gegenseitig zu ihrer Herkunft, ihren Ängsten und Träumen, ihrem Leben. Zu ihrer jetzigen Lebenssituation entwickeln sie Sätze, Gruppenbilder und Theaterszenen.
Im weiteren Verlauf des Projekts sammeln die Teilnehmer/innen innerhalb ihrer Familien Geschichten zur Lebenssituation und -geschichte der Eltern und Großeltern. Dies geschieht in Form von Interviews mit den eigenen Eltern sowie auf dem gemeinsamen Projektabend mit Eltern und anderen Familienmitgliedern, den Teilnehmer/innen, Lehrer/innen und Trainer/innen.
Das gesammelte Geschichtenmaterial wird ausgewertet und es entstehen weitere Theaterszenen daraus. Die Szenen und Gruppenbilder werden geprobt und im Hinblick auf die Präsentation in einen Ablauf gebracht und miteinander verwoben. Die Präsentation wird öffentlich vorgestellt.
Projektergebnisse
Außerdem entsteht eine Dokumentationsbroschüre des Projekts, die der Schule als Unterrichtsmaterial zur Verfügung gestellt wird. Das entstandene Video wird sowohl auf ALEX - Offener Kanal Berlin als auch auf der „Geschichte und Geschichten“-Website veröffentlicht.
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