Courage gegen Fremdenhass e.V. führt auch im aktuellen Schuljahr mit 6 Berliner Schulklassen der Jahrgangsstufen 7 – 10 das Projekt „Geschichte und Geschichten“ durch. Es besteht aus drei Modulen und wird seit 2007 durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin gefördert. Dadurch konnte es stetig weiterentwickelt werden, so dass es mittlerweile eine feste Größe in der Projektarbeit an Berliner Schulen darstellt. Bislang nahmen rund 800 Schüler/innen aus 15 Haupt- und Integrierten Sekundarschulen daran teil.
„Geschichte und Geschichten – Drei Generationen“ fördert das interkulturelle und intergenerationelle Lernen. Im Verlauf des achttägigen Projekts erforschen die Schüler/innen unterschiedlicher nationaler, kultureller und religiöser Herkunft ihre Wurzeln über die Lebensgeschichten ihrer Eltern und Großeltern.
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In „Geschichte und Geschichten – Unterwegs in Berlin“ geht es darum, den Blick von innen (Familie) nach außen (Sozialraum) zu wenden und so zu erweitern. Gegenstand der Forschung in ist der Bezirk, in dem die Jugendlichen leben (bzw. in dem sich die Schule befindet) mit seinen Personen, seiner Geschichte und den relevanten Themen heute.
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Erstmals wird in diesem Schuljahr auch ein drittes Modul angeboten. Ein Kiez-Expert/innen-Team aus ca. 10 Jugendlichen einer Schulklasse lädt eine Klasse aus einem anderen Stadtteil zu sich ein. Die Jugendlichen entwickeln gemeinsam eine multimediale Stadtteilführung, die sich an den persönlichen Perspektiven und dem Alltag der Kiez-Expert/innen orientiert. Es entsteht ein interaktiver Stadtplan, der im Internet veröffentlicht wird. Im zweiten Projektdurchlauf tauschen die Schulklassen die Rollen der Gäste und Gastgeber. In diesem Prozess werden auch Vorurteile und Ressentiments sowie die Selbst- und Fremdwahrnehmung der Jugendlichen bearbeitet.
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„Geschichte und Geschichten“ bietet für den Schulalltag Ungewohntes: Beide Module vermitteln notwendige soziale und interkulturelle Kompetenzen sowie Medienkompetenzen. Die Jugendlichen erleben sich auf der Bühne, vor und hinter der Kamera, bei ihren Recherchen – sei es in der Familie, sei es im Bezirk – nicht als frustrierte, passive Schulunwillige, sondern als aktiv Handelnde, die sich als Subjekt verstehen lernen.
Das Projekt weitet durch die historischen und lokalen Recherchen den Blickwinkel der Jugendlichen räumlich und zeitlich und macht ihnen das Dynamische jeder Entwicklung begreiflich. Die Schüler/innen lernen geschichtliche Entwicklungen als Möglichkeiten für Veränderungen kennen, entdecken ihr Gestaltungspotenzial und bekommen die Möglichkeit über demokratische Mittel an der Gesellschaft zu partizipieren.
Und sie lernen sich und ihre Mitschüler/innen neu kennen. Neugier, Offenheit, Angstabbau und Teamarbeit sind wesentliche Voraussetzungen des Projekts. Methodische Brücken wie Interviews, die sie selbständig zu führen lernen, helfen ihnen dabei, diese Fähigkeiten zu entwickeln. Selbstverständlich sind die Lehrer/innen in diesen Prozess, neue Gebiete und Methoden zu erkunden, aktiv mit einbezogen. Auch sie haben die Chance, ihre Schüler/innen darüber neu kennen zu lernen, was zu einer verbesserten Lernatmosphäre im Schulalltag beiträgt.
„Geschichte und Geschichten – Unterwegs in Berlin“ eröffnet darüber hinaus vielseitige Kontaktmöglichkeiten in der unmittelbaren Umgebung des Bezirks, Perspektiven für berufliche Orientierungen und erleichtert die Integration in das soziale Umfeld.