28. Juni 2010: Projektstart zu Beginn der Hitzewelle
Schon am ersten Tag unseres Projektes kletterten die Außentemperaturen auf Mitte 20 Grad. Konzentration war also gefragt bei der Einführungsrunde im Kinder- und Jugendhaus im Immenweg. In dem Flachbau mit über 500 qm Fläche wurde es richtig heiß, während die Pressegruppe diskutierte, was journalistische Darstellungsformen sind, wie Interviews funktionieren und wie man Interviews mit Menschen führen kann. Danach ging´s an die Themenfindung für die einzelnen Reportergruppen.
Anders als in einer Redaktion (Schreiben ist eine einsamer Job;) konnten sich die Schülerinnen und Schüler als Zweier- oder Dreierteams organisieren. Schnell standen die Themen fest: Wandervogelbewegung; Konditorei Rabien, Fußball in Lichterfelde; Jugendleben im Kiez. Nachdem Gesprächspartner gesucht und konkrete Interviewfragen überlegt waren, konnten die Vorbereitungen für die folgenden zwei Recherche-Tage abgeschlossen werden. Frohes Schaffen!
Die Videogruppe, die sich ebenfalls das Thema "Jugend in Steglitz" auswählte, bekam derweil ein Feeling für das Arbeiten mit Kamera und Mikrophon. In der Literaturgruppe wurde begonnen, Texte für einen Reiseführer über Steglitz zu erarbeiten; eine spannende Fantasie-Story zu entwickeln und an einem literarischen Vergleich zwischen Steglitz und Zehlendorf zu feilen.
Schwitzen und Schwatzen beim Geschichtenschreiben.
Kreative Schaffenspause...
29./30. Juni 2010: Report/er vor Ort
Für ihre Recherchen vor Ort hatten sich die Jugendlichen ausgerechnet die heißesten Tage dieses Monats ausgesucht. Die Sonne brannte, als die Reporterteams in Steglitz ausschwärmten.
Die Jugendlichen der Videogruppe trafen sich erst einmal in der Freizeiteinrichtung im Immenweg und führten dort ein Interview mit dem Leiter Jörg Backes. Das Gespräch drehte sich um das Freizeitverhalten von Jugendlichen und damit verbundenen Problemen. Danach befragt wurden anschließend auch Schülerinnen und Schüler an der Friedrich-Bayer-Oberschule, bevor die Kameracrew in die Schloßstraße weiterfuhr. Dort wollten wir von Passanten wissen: Wie haben Sie ihre Jugend verbracht? Was denken Sie über die heutige Jugend?
Aufgrund der Vorrecherchen, die das Thema Alkoholkonsum bei Jugendlichen mit in den Mittelpunkt gerückt hatten, verabredete die Pressegruppe für den nächsten Tag einen Interviewtermin mit Hermann Henke, dem Suchthilfekoordinator des Bezirksamtes Steglitz-Zehlendorf. Im Garten der Schwartzschen Villa erklärte Hermann Henke am Mittwoch Vormittag dann auch aktuelle Entwicklungen und Hintergründe zum Thema.
Derweil auch die "Journalistenteams" auf der Jagd nach Informationen in Steglitz umherschwirrten, schwitzten die Jugendlichen der Literaturgruppe bei einer Affenhitze über ihren Texten am Computer. Philipp und Samuel erdachten eine Fantasiegeschichte über zwei Hunde namens Udo und Heinz. "Die Hitze ist echt kaum auszuhalten, wir hätten schon ganz gern ein paar Ausflüge gemacht wie die Anderen, um uns z.B. Ideen zu holen"; erklärten die beiden Jungs, die mit Teamer Markus trotzdem viel Spaß hatten.
Am Mittwoch saßen die meisten "Schreiber" dann wieder im Schweiße vereint an ihren Tastaturen und ließen die Finger tanzen.
Marcus auf dem Spielfeld seines Lebens: Recherche beim Lichterfelder FC...
...und die Umsetzung derselben in Form einer Reportage, eines Spieler-Porträts und eines Interviews - mit tatkräftiger Unterstützung von Ko-Autor Daniel und Andrea.
Gleich kann´s losgehen: Cem und Mert mit Rudi beim Technik-Check.
Straßenumfrage in der hochsommerlichen Schloßstraße: "Was halten Sie denn von der heutigen Jugend?"
Kühlere Köpfe dann beim Interview mit Hermann Henke im Garten der Schwartzschen Villa.
Michelle und Tobi führte ihre Recherche in den Traditionsbetrieb Rabien. Hier mit Konditormeister Michael Göring - und leckeren Baumkuchen (hängend, rechts).
Draußen fast 30 Grad, drinnen Köstlichkeiten aller Art: Da läuft einem das Wasser allerorten zusammen ...
Sabrina und Lara sind im Heimatmuseum Steglitz und interviewen Edmuth Kuckenburg-Knothe, die früher der Wandervogelbewegung in Steglitz angehörte.
01./02. Juli 2010: Endspurt in der "Imme"
In allen drei Gruppen laufen an den letzten beiden Tagen die Arbeiten auf Hochtouren. Die Videogruppe beginnt gerade, ihr Material auf dem Rechner einzuspielen, damit anschließend der Schnitt in Angriff genommen werden kann.
Auch das Literatur- und das Presseteam hat noch einiges zu tun, damit am Ende gute Ergebnisse präsentiert werden können: die Geschichten müssen beendet; Korrektur gelesen; Überschriften entworfen werden. Wie soll unsere Zeitung eigentlich heißen? Die beiden besten Vorschläge von Tobias und Patrick "FBO Extrablatt" und "Kiezblatt Steglitz" stehen zur Diskussion. "Mir hat´s extrem viel Spaß gemacht", meint Marcus aus der Journalistengruppe. Er hat eine Reportage über den Fußballverein Lichterfelder FC geschrieben und ein Spielerporträt, das er nachher allen vorlesen will.
Dann ist es soweit: Freitagmittag können alle Ergebnisse feierlich präsentiert werden. Dazu schaut eigens eine Klasse aus der benachbarten Friedrich-Bayer-Oberschule im Immenweg vorbei, um sich über das Projekt zu informieren.
Letzte Handgriffe beim Schnitt, und das Video ist fertig.
Die Präsentation findet (trotz tropischer Temperaturen) großen Anklang bei den Mitschüler/innen der FBO.