11. Juni 2012: Von den Germanen in die Gegenwart
In Vorbereitung der Projektwoche treffen sich die Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen 8. Klassen der Bettina-von-Arnim-Schule bereits Ende Mai im recht idyllisch anmutenden Dorfkern Hermsdorfs, genauer gesagt in der 1889 erbauten Dorfschule. Das alte Backsteinhaus in Alt-Hermsdorf 35 beherbergt heute das Heimatmuseum Reinickendorf.
Ulrike Walich führt die Gruppe durch die Dauerausstellung, deren vielfältige Exponate anschaulich von der Geschichte des Bezirks berichten, der 1920 u.a. aus den Dörfern Reinickendorf, Tegel, Wittenau (vormals Dalldorf), Heiligensee, Lübars, Hermsdorf gebildet und in das sich damals entwickelnde Groß-Berlin eingemeindet wurde.
Bei der Vor- und Frühgeschichte beginnend, widmet sich die Exposition den verschiedenen Entwicklungsetappen des nordwestlichen Rand-Berlins. Besonders imposant: das auf dem Freigelände des Reinickendorfer Museums befindliche germanische Gehöft, auf dem man den Spuren der germanischen Siedler nachspüren kann.
Geschichte hinter Backsteinmauern: das Heimatmuseum.
Die einstigen Dörfer ums Tegeler Fließ zeigt ein Modell.
Unterricht anno dunnemals im Schulzimmer des Museums.
Die Waschküche hält allerlei alte Küchen-Utensilien bereit.
Soviel Häuslichkeit wird es nie wieder geben;)
Auf den Spuren der alten Germanen...
Ein nachgebauter Webstuhl im Web- und Spinnhaus.
Nach der Führung erhalten die Jugendlichen unter Anleitung ehrenamtlicher Museumsmitstreiter einen Einblick in die Möglichkeiten, die das umfangreiche Bezirksarchiv regionalgeschichtlich Interessierten bietet. Für Recherchen stehen Fotos, Postkarten, Urkunden, Karten... - und jede Menge Literatur zur Historie Reinickendorfs und seiner Ortsteile bereit.
Die Schülerinnen und Schüler nutzen den Museumsbesuch daher auch, um zu ihren vereinzelt bereits ausgesuchten Themen erste Informationen einzuholen. Dies geschieht beim Blick auf historische Fotos und Postkarten ebenso wie beim Lesen themenbezogener Bücher und Hefte. Dabei ist höchste Sorgfalt geboten. Um alte Originaldokumente wie Fotos nicht zu beschädigen, müssen Handschuhe getragen werden.
Im Archiv des Museums suchen die Jungen Fotos heraus.
Christin, Harun, Armind und Selina (v.l.) bei der Recherche.
Alicja, Sharlyn und Alexandra (v.l.) suchen alte Postkarten.
12. Juni 2012: Kreatives Arbeiten im "meredo"
Die Gruppe der Kreativen Schreiber nutzt die ersten Tage der Projektwoche, um Ideen für eigene Geschichten, musikalische Collagen und kurze Spielszenen zu entwickeln. Danach geht´s ans Schreiben und für einige auch ans Proben des szenischen Stücks, welches das schwierige Verhältnis eines pubertierenden Mädchens und seiner Eltern thematisiert.
Beste Voraussetzungen für die kreative Arbeit der Jugendlichen bietet das technisch sehr gut ausgestattete und in ruhiger Lage befindliche Medienkompetenzzentrum "meredo". Die Einrichtung in der Namslaustraße 45/47 (in 13507 Berlin) verfügt auch über einen kleinen Garten, der in dieser Woche insbesondere für das schreibende Team zum Ruhe- und Treffpunkt wird.
Philine und Natalie bereiten eine musikalische Collage vor.
Dustin und Anthony beim Schreiben ihrer Geschichte.
Zeitgleich sind die Schülerinnen und Schüler der Video- bzw. Journalismusgruppe mit der Vorbereitung und Recherche ihrer Medienprodukte beschäftigt. Das Videoteam hat sich darauf verständigt, einen Clip über BMX-Fahrer an verschiedenen Orten in Tegel zu drehen. Neben einem Interview und einer Moderation sollen auch möglichst spektakuläre Aufnahmen vor Ort entstehen. Dazu werden diesmal sogar drei Kameras zum Einsatz kommen.
Gruppenbild mit Bike: Tom, Jonas, Victor, Paulina, Wiebke, Noah, Jennifer, Mira und Steven (v.l.).
Ghostrider Phil und Noah.
Kopfkino und Handkamera;-)
Ein Stunt von Tom.
Steven ist auf dem Rad und an der Kamera ein Künstler.
Tom, Jonas und Noah beim Interview.
Derweil sind die Jungjournalisten in der Redaktionssitzung.
Sharlyn und Alicja üben verschiedene Darstellungsformen.
13./14. Juni 2012: Dunklem Geschichtskapitel auf der Spur
Vier Mädchen der Reportergruppe wollen sich in ihren Texten mit der Geschichte der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik beschäftigen. Die heutige Einrichtung des Vivantes-Konzerns, die 1880 als "Städtische Irren- und Idioten-Anstalt zu Dalldorf" gegründet wurde, hat insbesondere in der Zeit des Nationalsozialismus eine unrühmliche Rolle gespielt. Hier wurden nicht nur psychiatrische Gutachten zu Zwecken von Zwangssterilisationen erstellt und medizinische Experimente an Kindern durchgeführt.
Die Berliner Psychiatrie war auch in die sogenannten "Euthanasie"-Verbrechen der Nazis involviert. Dieses düstere Kapitel beleuchtet die Ausstellung "Totgeschwiegen 1933-1945", die in Haus 10 der Bonhoeffer-Nervenklinik gezeigt wird. Die jungen Reporterinnen sind in die Exposition gekommen, um sich anhand zahlreicher historischer Zeugnisse zu informieren. In dem Zusammenhang führen sie auch ein Interview mit der Psychologin Christina Härtel, die Mitautorin der Ausstellung ist.
Backstein-Beschaulichkeit mit dunkler Vergangenheit.
In Haus 10 ist die wichtige und interessante Exposition zu sehen. Alle nachfolgend gezeigten Originalbilder stammen aus dem Archiv von "totgeschwiegen e.V. Gesellschaft gegen Stigmatisierung psychisch kranker Menschen".
Simge und Alexandra bei ihren Recherchen vor Ort.
Aylin informiert sich anhand von Schautafeln.
Perfide NS-Propaganda gegen psychisch kranke und behinderte Menschen.
Vanessa und Aylin an einem Touchscreen der Ausstellung.
Derweil sind Armind und Gimhan in der Berliner Straße unterwegs zum Feuerwehrmuseum Reinickendorf, welches sich direkt neben der Feuerwache Tegel befindet. Schon von Weitem ist der vor der Fassade der Hausnummer 16 hängende Rettungshubschrauber "Christoph 31" zu sehen. Am Eingang des Museums begrüßt die Besucher ein großes Schild: "Gebrochen ist des Feuers Macht, seitdem Scabell darüber wacht!" Ludwig Scabell wurde 1851 Königlicher Branddirektor und gilt als Vater der Berliner Feuerwehr, der ältesten und größten Berufsfeuerwehr in Deutschland.
In den verschiedenen Ausstellungsbereichen des Museums erwarten Armind und Gimhan auf einer Fläche von mehr als 800 Quadratmetern technische Errungenschaften in Form von sehr anschaulichen Exponaten aus der 160jährigen Geschichte der Berliner Feuerwehr von ihrer Gründung bis in die Gegenwart. Interessiert und mit einem Block für ihre Notizen ausgestattet, treten die beiden jungen Reporter ihre Entdeckungsreise an. Zu sehen sind u.a. Uniformen, Fotos und Modelle von Spritzen- und Gerätewagen sowie Feuerwehren aus allen Zeiten, historische Hydranten und Feuermelder, Dienstgradabzeichen, Rauch- und Gasschutzmasken, Modelle von Feuerlöschbooten und vieles mehr. Besonders beeindruckt sind die beiden Jungen von den nachgestellten, aber realistisch wirkenden Gefahren- und Unfallsituationen.
Nach ihrem Rundgang erklärt Oberbrandmeister Andreas Schneider, der erst seit einigen Monaten im Museumsteam arbeitet, den Bildungsauftrag der Einrichtung: Kita-Gruppen, Grundschul- und andere Klassen, aber auch alle anderen Besucher sollen sich hier nicht nur über die Geschichte und Bedeutung der Feuerwehr informieren, sondern auch etwas über Brandschutz lernen. Jährlich kommen rund 12.000 interessierte Menschen ins Reinickendorfer Feuerwehrmuseum.
Nicht zu verfehlen...
...dank des Rettungshubschraubers vorm Museum.
Am Eingang grüßt der Vater der Berliner Feuerwehr.
Modelle von Feuerwehren aus allen Zeiten.
Die "Kunst" des Feuers: verschmorte Telefone und anderes.
Gimhan betrachtet einen nachgestellten Unfall.
Ein alter Feuermelder.
Armind interessieren die alten Spritzen- und Gerätewagen.
Am "Vision Tester" ist ein gutes Auge gefragt.
Feuerwehr-Alarmtaucher: Ist das ein Beruf?
Ein Amphibisches Löschfahrzeug, aber nur zum Angucken;)